3. Interaktive Geschichte

Hier könnt ihr eigene Texte oder Bilder etc. vorstellen und darüber diskutieren
ollowain3

3. Interaktive Geschichte

Beitrag von ollowain3 »

So, hiermit ist die dritte interaktive Geschichte eröffnet.

Regeln:
1. Keine Elemente, Personen, Ort, etc. die aus den Büchern von Herrn Hennen stammen.
2. Keine Übercharaktere, Superhelden verderben allen nur den Spaß.
3. Achtet auf Rechtschreibung, Grammatik und Sprache (kein Slang, usw.)
4. Bei Interesse bitte im Thread Diskussion: Dritte interaktive Geschichte
anmelden.

Wer die Regeln grob und vorsätzlich missachtet wird zunächst von den anderen Autoren darauf hingewiesen.
Wer daraufhin die Regeln noch immer grob und vorsätzlich missachtet kann nach Abstimmung der anderen Autoren aus der Geschichte ausgeschlossen werden, sein Charakter wird in diesem Fall unwiderruflich getötet.

Für Informationen über die Charakter, lest bitte den Infothread zur 3. Interaktiven Geschichte

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Boan ging den schmalen Weg entlang, der zum Vulkangebirge führte. Um ihn herum blühte die Natur im Frühling. Der junge Traumwandler genoss es, durch die Wälder zu streifen. Ab und zu hielt er an, um sich etwas genauer anzusehen, was er noch nicht kannte, etwa wie sich am Morgen die Blüten einer jungen Blume entfalteten. Betrachtete man dies genauer, so musste man feststellen, das es weit mehr war, als das schlichte Entfalten der hauchdünnen Blätter. Bevor sich überhaupt etwas bewegte, konnte man, wenn man genau hinsah, einen Wechsel des Grüns am Stängel erkennen, das leicht heller wurde. Das kam daher, das in der beginnenden Wärme des Tages, die Säfte der Pflanze zu zirkulieren anfingen. Danach erkannte man die ersten Regungen der Blütenblätter. Über Minuten hinweg fand ein unendlich langsames Abtasten der Umgebung statt. Alte Pollen wurden abgeworfen, Schädlinge wurden erkannt und die Blüte öffnete sich schließlich ganz! Danach kamen auch schon die ersten Insekten, die entweder gleich vor Ort ein Mahl genossen, oder sich an den gesüßten Tau in den Mulden der Blätter gütlich taten.
Jeden Morgen beobachtete Boan eine andere Pflanze, und jeden Morgen entdeckte er neue Wunder der Natur. Mit jedem Tag an dem er neue Planzen und Tiere kennen lernte, verstand er seine Umwelt besser und kam seinen großem Ziel etwas näher – der Zeremonie der Volljährigkeit. Die vollständige Aufnahme in seinen Stamm, der Übergang von Jungen – ins Erwachsenenalter, dem Einsetzen von Weisheit!
Um dieses Ziel zu erreichen, hatter er seinen Stamm verlassen um in die Berge zu gehen und zu trainieren. Die besondere Fähigkeit der Traumwandler ist die Magie der Natur, welche sie durch aktives Traumwandeln, wie es genannt wurde, erlernten. War man in einem Dorf seines Stammes, so würde man nie eine verwlelkte Pflanze oder einen kahlen Baum sehen. Die weisesten unter den Stammesleuten verstanden sich sogar auf die Kommunikation mit der Natur oder den Tieren in ihrer Umgebung. Was Boan im Vulkangebirge trieb, trieb auch noch andere Jungen in seinem Alter in alle Winkel des Kontinents. Boan Zwillingsschwester Maira war in die weit entfernte Schneewüste gegangen und hatte im Gegensatz zu ihm einen Monatelangen Weg vor sich.

Nachdem Boan mit seiner morgendlichen Beobachtung fertig war, beschloss er weiter zu gehen. Wenn alles gut lief, würde er heute noch bis zu einem kleinen Gebirgsbach an den Ausläufern des ersten Vulkans kommen, und konnte dort seine Wasservorräte auffrischen. In den Stunden des Wanderns vertrieb sich der junge Traumwandler die Zeit mit Übungen und den wenigen kleinen Zaubern, die er bereits beherrschte. Beispielsweise hob er oft einen Zweig vom Boden auf und ließ ihn in seiner Hand wieder erblühen. So einfach sich das anhörte, war es doch enorm schwierig für ihn. Dazu musste er nämlich durch Magie das Wasser in der Luft sammeln und auf möglichst natürliche Weise den Zweig damit füttern. Anschließend täuschte er mit einem kleinen Begrenzungszauber die schützende Erde um den Ast vor, welcher anschließend glaubte wieder ganz normal zu wachsen. Ein Zauber über den ein fortgeschrittener Traumwandler nicht mal einen Gedanken verschwendete, und für Boan jeden Tag aufs neue einen Erfolg darstellte.

Kurz nach der Mittagsstunde, erreichte er den Gebirgsbach. Von hier an ging der Weg nur noch in steilen Winkel nach oben und die Umgebung wurde immer kahler. Boan beschloss, hier sein Lager aufzuschlagen und erst Morgen weiter zu gehen. Für den ersten Aufstieg wollte er ausgeschlafen sein! Trotz der Jahreszeit war es schon ziemlich warm und er beschloss kein Feuer zu entzünden. ein paar gesammelte Zweige und altes Laub aus der Umgebung mussten ihm als Nachtlager genügen. Als Mittagessen reichten ihm ein paar essbare Wurzeln, die nicht schwer zu finden waren. In seinem Stamm lernte man bereits als kleines Kind im Einklang mit der Natur zu leben und zu überleben.
Den Rest des Tages vertrieb er sich mit Training seines Körpers und seines Geistes. Er meditierte einige Stunden und erreichte somit fast einen künstlichen Traumzustend. Dnach machte er es sich auf seinem Lager gemütlich und schlief schon bald ein.
Weltenwanderer
Maurawan
Maurawan
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Re: 3. Interaktive Geschichte

Beitrag von Weltenwanderer »

Ein Rehkitz flitzt über eine Wiese. Die Rehmutter neben ihr. Gleich drauf wieder ein Tannen- und Laubwald in voller pracht. Die Berge sind am Horizont gut sichbar. Schon bald sah man ein Dorf mit Holzhütten und Strohdächer, auf einer Anhebung ein grösserer Bau, eine Halle. Doch dann wurde alles blau und hell, sie drehten sich langsam wieder hinauf in die Luft. Sie hatte lust, ihre Freude raus zu schreien.
http://www.scricciolo.com/eurosongs/Falco.cherrug.wav
'Zeig mal, wie schnell du fliegen kannst'. 'Das wirst du gleich sehen', es ist wie ein flüstern in den Gedanken, kaum wahrnehmbar und doch da. Langsam wurde es wieder grün und plötzlich ging es schnell. 'Jaaaaaaaa' und schon waren sie 50m weiter unten. Es war einfach Wunderbar, die klare Luft, die Freiheit!
'OK, für Heute ist es genug. Komm zurück, Ceravine'. Dies war ihr Lehrmeister Severen. Sie hatte gar nicht bemerkt, wie er eine Verbindung zu ihr aufgebaut hat. 'Heute Abend nochmal, Niko?', Niko war der Spitzname des Falken. 'Wenn du nicht vorher von Müdigkeit umfällst, sicher'. So eine Verbindung aufzubauen ist wierklich ziemlich anstrengend.
Langsam löste sie die Verbindung. Es war ein seltsames Gefühl, plötzlich wieder fester Boden unter sich zu haben. Severen stand in der nähe. Er hatte einen Jaguar neben sich. Dies war sein Avatar, das Tier, zu dem er Verbunden ist. Die anderen 21 Jungen und Mädchen neben ihr sind auch schon zurück von ihrer Reise in den Gedanken der Avataren. Sie hatten die verschiedenste Tiere: Katzen, Wölfe, Adler, sogar Mäuse und Panter und Jemand ein Bär(zum Glück noch nicht erwachsen) und noch viele weitere.
Niko landete auf ihrem Lederhandschuh. Sie streichelte ihm über die Feder.
"Zu lange eine Verbindung aufzuabuen ist nicht gut. Ihr werdet sonst die Verbindung nie wieder lösen können". Das hatte Severen schon ein paar duzent mal gesagt. "So, geht schon mal, schon bald gibt es Essen".
Zwischen den Schüler wird viel getuschelt. "Und wie wars?", dies war Ulbert. Er hatte einen Greif(ein geflügeltes Wesen) als Avatar.
"Fantastisch, die absolute Freiheit!".
"So ein kleines Tier könnte Anzu mit leichtigkeit verspeisen", Ulbert grinste.
"Dafür wirst du mich nie fangen", sie lachten zusammen und liefen dabei langsam zurück.
Zuletzt geändert von Weltenwanderer am Mi 1. Sep 2010, 19:57, insgesamt 1-mal geändert.
Schaut einmal im Elfen-Wiki vorbei, wir freuen uns über jeden Besuch :)
Sepia

Re: 3. Interaktive Geschichte

Beitrag von Sepia »

Adhafera stapfte durch den Wald. Sie nahm nichts um sich herum wahr. Naja, nichts was vielleicht etwas übertrieben; sie hätte es gehört, wenn irgendetwas nicht gepasst hätte. Wenn die Waldgeräusche gestört worden wären, oder verstummt wären. Denn das war das erste, was sie bei Eorydian, ihrem Meister und auch Freund, gelernt hatte. Auf alles zu achten, was auffällig ist. Aber nun war er fort. Für immer. Die Koari konnte es einfach nicht glauben. Noch einen Tag vor seinem Tod hatten sie miteinander eine harte Schwertkampflektion geübt. Er war so agil und lebendig wie immer gewesen. Und dann hatte sie ihn am nächsten morgen todkrank in seinem Bett gefunden. Er war nicht zur gewohnten Zeit aufgestanden, also hatte sie sich in sein Zimmer geschlichen, was ihr eigentlich verboten war. Doch ihr Instinkt hatte Adhafera gesagt, dass irgendetwas ganz und gar nicht richtig war. Als sie die Tür geöffnet hatte, war ihr ein unbeschreiblicher Gestank entgegen geschlagen. Sie hatte würgen müssen und hätte sich auch beinahe übergeben. Doch ein Stöhnen aus dem Bett, hatte die Koari schnell dorthin eilen lassen. Ihr stolzer Meister lag mit hohem Fieber und Flecken im Gesicht in seinem Bett. Vor Entsetzen hatte Adhafera sich einen Moment nicht rühren können. Diese Krankheit hatte sie noch nie zuvor gesehen. Eorydian hatte die Koari aus trüben Augen angeblickt und - gelacht. "Du solltest mal dein Gesicht sehen, Fera", hatte er gekeucht. "Du bist zum totlachen." Da hatte sie die Tränen nicht mehr zurückhalten können. Das war ihr Freund: immer zu scherzen aufgelegt, egal wie schlimm es aussah. Der Schwertkampfmeister hatte sie zu sich gewunken, und sie war gekommen. Adhafera hatte sich in seine Arme geworfen; ihr war es egal, ob diese blöde Krankheit ansteckend war oder nicht. Eorydian lag im Sterben. Er war die einzige Familie, die sie je gehabt hatte. Sie war bei ihm, seit sie volljährig geworden war und aus dem Waisenhaus weggehen durfte. "Na na, Kind! Ich wusste, dass es irgendwann so kommen würde. Dem hier kann niemand entfliehen. Allerdings hatte ich gehofft, dass es noch ein wenig dauern würde", hatte der Koar geseufzt. "Was ist das? Wie kann ich dir helfen?", hatte Adhafera geschluchzt. Sie wollte ihn nicht verlieren, niemals. Doch er hatte geantwortet: "Du kannst mir nicht helfen. Niemand kann oder konnte das. Es ist eine Erbkrankheit, die jeden aus meiner Familie geholt hat, wenn sie nicht bei einem Unfall oder Kampf gestorben sind" "Wieso hast du mir das nie gesagt?", hatte sie ihn aufgebracht angefahren. Und sofort wieder bereut. Aber er lächelte nur. "Ich wollte dich nicht ängstigen, mein Kind" Toll, hatte sie gedacht, und lieber erfahre ich es so und bin von einem Moment auf den anderen auf mich allein gestellt? Aber gesagt hatte Adhafera nichts. Ihn nur umarmt, und ihn schluchzend festgehalten. Er hatte noch bis zum Mittag gelebt. Dann war er gestorben. Sie hatte ihn begraben und vor seinem Grabstein eine Ewigkeit auf ihren Fersen gehockt und geweint. Jetzt hatte sie nichts mehr. Die Koari hatte noch eine Nacht in ihrer Hütte verbracht, dann war sie losmarschiert, Richtung Vulkanberge, um den zweiten Schwertmeister zu finden, wie Eorydian es ihr aufgetragen hatte.
Adhafera war nun seit zwei Tagen unterwegs. Die ganze Zeit hatte sie nur an die Tage, Wochen, Monate und Jahre gedacht, die sie mit Eorydian verbracht hatte. Es waren gute Jahre gewesen, wenn auch hart, denn das Training war nicht einfach, doch sie liebte es. Auch jetzt wieder dachte sie zurück. Und wieder liefen ihr die Tränen die Nase entlang. Wütend wischte sie sich die Flüssigkeit aus dem Gesicht. Es war nicht gut, dass sie so unaufmerksam war. Sie sollte rasten. Es war sowieso bald Abend, da konnte sie genauso gut jetzt gleich Halt machen, bevor sie noch über irgendeine Wurzel stolperte und sich das Bein brach, weil sie vor lauter Tränen nichts sah. Also suchte sie sich eine kleine Lichtung, rollte ihre Decken aus und machte es sich bequem. Sie würde morgen früh aufstehen und mit ihrem Training fortfahren; der andere Meister, wer auch immer er war, sollte nicht schlecht von ihr denken, weil sie manche Kampftechniken über die Trauer verlernt hatte.
ollowain3

Re: 3. Interaktive Geschichte

Beitrag von ollowain3 »

Als Boan einschlief, tat er das nicht wirklich. Sein Körper fiel in den Schlafzustand, doch sein Geist blieb wach, und wartete darauf, das der erste Traum begann. Kurz darauf tauchten aus dem Dunkel langsam die Konturen eines Raumes auf. Ein schlichtes Zimmer mit weißen Wänden und ohne einrichtung. So begann er das Trainig meistens. Der Trick beim Traumwandeln, war zu wissen, das man Träumte, war man sich dessen ganz sicher, hatte man auch die volle Kontrolle über seine Traumwelt.
Mit einem Gedanken erweiterte Boan den Raum, so dass er die Wände bald nicht mehr sehen konnte. Danach begann er zu laufen! Es war eine Art Aufwärmtrainig, das auch seine Ausdauer in der echten Welt stärkte und sogleich eine Vertrautheit mit der Traumwelt schuf. Nach ein paar Runden in dem Raum begann Boaan mit dem eigentlichen Trainig. Dazu ließ er z. B. einen kleinen Feuerball in seiner Hand entstehen und versuchte, ihn zu einem Vogel zu formen. Im Traum war das keine Magie, man konnte es einfach und es half dabei, in der echten Welt das Gefühl für Magie zu bekommen. Bei seiner Zeremonie der Volljährigkeit würde er aus einem Traum herraus einen Zauber wirken müssen, der die echte Welt beeinflusste. Wie er das anstellen sollte war ihm schleierhaft. Wenn man dies beherrschte, waren die Möglichkeiten unbegrenzt! Man konnte sich im Schlaf mit einem unsichtbaren Schutzschild vor Feinden schützen, konnte im Traum Gartenlandschaften entwerfen und in der echten Welt sogleich umsetzen, oder man konnte einen Zauber wirken, der alle Schlafenden im Umfeld an seinem Traum teilhaben ließ.
Doch niemand hatte Boan gesagt wie das funktionierte - dass musste jedes Stammesmitglied für sich selbst herrausfinden! Nachdem er noch weitere kleine Spielereien versucht hatte, merkte er instinktiv, dass er bald aufwachen würde. Dies ließ sich an einer verschwommenen Sicht oder anderen Fehlern im Traum erkennen. Der junge Traumwandler wollte noch eine einzige Übung machen, als er unsanft und mit voller Wucht aus seinem Traum gerissen wurde!
Sepia

Re: 3. Interaktive Geschichte

Beitrag von Sepia »

Adhafera erwachte mit einem Keuchen. Ihre Wangen waren nass, und auch wenn sie sich nicht mehr an ihren Traum erinnern konnte, wusste sie, sie hatte von Erydian geträumt. Sie drehte sich auf den Rücken, starrte blicklos in den Himmel, der immer wieder von Nebelschleiern verdeckt wurde und gab sich einen Moment ganz den Erinnerungen und der Trauer hin. Die Koari krampfte sich zusammen, machte sich so klein wie möglich, damit der Schmerz sie nicht überwältigen konnte und schluchzte hemmungslos. Nach ein paar Minuten hörte der Weinkrampf auf und sie war erleichtert, sich dem hingegeben zu haben. Ab jetzt sollte sie es besser ertragen können.
Sie richtete sich auf, ging zum Bach, den sie in der Nähe plätschern hörte und wusch sich das Gesicht. Dann blickte sie eine Weile auf ihr Spiegelbild und sagte schließlich zu ihm: "Du siehst schrecklich aus. Guck dir nur mal deine Haare an, total wirr. Du solltest besser auf dein Äußeres achtgeben, jeder wird wegrennen, wenn er dich sieht. Und das alles nur wegen einem Toten", sie biss kurz die Lippen zusammen, dann fuhr sie fort, "aber du solltest dich was schämen. Er hat dich Beherrschung gelehrt, und das solltest du jetzt auch tun. Also, reiß dich zusammen, mach dich an die Arbeit, trainiere ein bisschen und dann gehst du weiter, um diesen anderen Meister zu finden!" Adhafera nickte entschlossen, stand auf, holte den Kamm aus ihrem Beutel und begann, an ihren Haaren zu reißen.
Es dauerte fast eine halbe Stunde, so viele Knoten musste sie entwirren. Sie seufzte. "Ich hätte besser auf meine Haare aufpassen sollen; ich weiß, dass sie so lang unpraktisch zum Kämpfen sind, aber ich habe mich immer widersetzt, wenn Eorydian sie mir abschneiden wollte. Und jetzt lasse ich sie selbst kaputt gehen." Die Koari kramte in ihrer Tasche herum und förderte eine Salbe zu Tage, die sie sich gleichmäßig in die Haare rieb. Die kleine Tube hatte ihr ihre beste Freundin im Waisenhaus gegeben, um damit ihre Haare zu pflegen. Normalerweise brauchte sie das nicht, aber jetzt konnte es nicht schaden.
Es war immer noch sehr früh, die Sonne war gerade dabei, aufzugehen, und es herrschte ein diffuses Spiel aus Licht und Schatten zwischen den Bäumen. Einen Moment betrachtete Adhafera es verzückt, dann blinzelte sie, als sei sie aus einem Traum erwacht und packte ihre Sachen zusammen. Sie schnallte sie sich auf den Rücken, um die Hände frei zu haben, auch die Lederstiefel zog sie aus und hängte sie dazu. Dann krempelte sie ihre Hose ein Stück hoch, zog ihr Rapier und ihren Dolch und trat in den Bach. Es war so kalt, dass sie ein Keuchen nicht unterdrücken konnte. Sie blieb einen Moment stehen, um sich daran zu gewöhnen, doch als sie merkte, dass ihre Füße dadurch nur taub wurden, marschierte sie los. Das Üben in einem Bach war gut, denn erstens musste sie sich schnell bewegen, damit ihr die Füße nicht einfroren und zweitens trainierte sie so ihren Gleichgewichtssinn, durch die Steine im Bachbett. So arbeitete sie sich verbissen durch alle Übungen, die sie bis jetzt beherrschte, was ziemlich viele waren. Sie merkte, dass sie schon ein wenig eingerostet war, nach 3 Tagen ohne Training. Sie stolperte ein paar Mal und auch einige der Techniken musste sie wiederholen.
Plötzlich trat sie auf einen sehr großen Stein. Dieser kippte zur Seite weg, und Adhafera, die gerade einen besonders schwierigen Trick mit dem Rapier vollführte, der sie das Gewicht sowieso auf diese Seite verlagern lies, fiel mit einem leisen Schrei zur Seite um. Sie versuchte sich abzufangen, mit dem anderen Fuß einen festen Halt zu finden, denn sie konnte das Rapier und den Dolch nicht loslassen. So stolperte sie zwei, drei Schritte weit, aus dem Bach hinaus, und direkt in einen am Boden liegenden Mann hinein. Sie stieß ihm den Fuß in die Seite, sodass er aufstöhnte und sie selbst fiel über ihn, wobei sie die Füße anzog, um ihn nicht noch mehr zu verletzen.
ollowain3

Re: 3. Interaktive Geschichte

Beitrag von ollowain3 »

Boan erwachte mit einem Keuchen, weil ihm die Luft aus den Lungen gepresst wurde. Jemand musste ihm einen Tritt verpasst haben, einen ziemlich harten! Zuerst dachte er er würde angegriffen und versuchte schnell aufzuspringen, doch der Angreifer lag plötzlich auf ihm. Mit einem Schreck stieß er den Fremden weg und verlor kurzerhand das Gleichgewicht und landete im nahegelegenen Bach. Das Wasser war dermaßen eisig kalt, das er sofort einen klaren Kopf bekam und an Land hüpfte. Erst jetzt hatte der junge Traumwandler Zeit, sich umzusehen und bemmerkte seinen Irrtum. Sein Angreifer war eine junge Frau gewesen und als er aufgesprungen war, hatte er sie geradewegs gegen einen Baum geschleudert.
Frierend zog er sein Leinenhemd aus und legte es über einen nahegelegenen Ast, um es zu trocknen. Dann wandte er sich der Fremden zu, die sich inzwischen aufgerappelt hatte. Sie war etwas größer als er selbst und hatte seltsames blaues Haar. Ihre Haut war von Elfenbeingleicher Blässe und an ihrem Gürtel trug sie ein Rapier und einen dazugehörigen Dolch. Außerdem war sie ausnehmend hübsch, wie Boan fand.

Langsam näherte er sich der Unbekannten die ihn aus wachsamen Augen beobachtete. Hatte sie sich verletzt, weil sie sich den Kopf hielt?
"Ähm..... es tut mir Leid falls ich euch verletzt habe....." sagte er vorsichtig. Es konnte immer noch sein, dass die Fremde einer Räuberbande angehörte und ihn gleich angreifen würde.
Sepia

Re: 3. Interaktive Geschichte

Beitrag von Sepia »

Adhafera hielt sich wirklich den Kopf, weil sie sich hart an dem Baum gestoßen hatte. Während der Mann noch im Bach herumhüpfte, weil es fort so kalt war, hatte sie ihren Dolch und das Rapier weggesteckt, denn sie wollte nicht bedrohlich wirken. Der Mann tat das nicht, sie spürte keine Gefahr von ihm ausgehen, außerdem hatte er keine Waffen. Sie hielt ihn für harmlos.
Als er sich entschuldigte, musste sie ein Lachen unterdrücken und verwandelte es schnell in ein Schnauben. "Ihr? Mich verletzt? Das könntet ihr nicht. Nein, es geht mir gut, aber wie ist es mit Euch? Ich bin über Euch gestolpert und habe Euch getreten, wenn ich mich recht erinnere. Wie sieht es mit Euren Rippen aus? Ich bin zwar barfuß, aber trotzdem.." Sie musterte ihn.
Er hatte in der allgemeinen Sprache gesprochen, die jeder verstand, also hatte sie ihm auch in dieser geantwortet. Er war etwas kleiner als sie, hatte keine Waffen, sah ziemlich unscheinbar aus. Dennoch.. Irgendetwas war merkwürdig an ihm. Er strahlte etwas aus, wie.. Nein, sie konnte es nicht benennen, es entzog sich jedes Mal ihrer Wahrnehmung. Sie beschloss, auf der Hut zu bleiben, auch wenn er nicht wie ein Kämpfer aussah. Aber er konnte ein Magier sein.. Sie wurde in ihren Gedanken unterbrochen, als er zum Sprechen ansetzte.
ollowain3

Re: 3. Interaktive Geschichte

Beitrag von ollowain3 »

Boan war etwas verwirrt, als die Unbekannte plötzlch lachend sagte, das er sie nicht verletzt hatte. Also war sie keine Banditin!
Seine Rippen schmerzten, aber er wollte nicht schwächlich wirken und sagte: "Nein, nein. Mir gehts gut."
Er machte sich daran, ein Feuer zu entfachen, um seine Kleidung zu trocknen. Mit zwei Feuersteinen, die er immer mit sich führte, versuchte er vergeblich ein paar trockene Zweige zu entzünden, aber es wollte ihm nicht gelingen. Er entschied sich etwas zu tun, was in seinem Stamm eigentlich nicht erwünscht war und benutzte Magie. Magie um Feuer zu entzünden wurde als unsittlich angesehen. Wer nicht aus eigener Kraft ein Feuer entzünden konnte, hatte es nicht verdient, sich an diesem zu wärmen. Er fühlte die Metallischen Fragmente auf den Quarzen in seinen Händen und erwärmte sie mit Hilfe seiner Magie leicht. Dann stieß er sie wieder aneinander und sofort lößten glühend heiße Funken, die das Geäst entzündeten. Zufrieden nahm er sein Leinenhemd vom Ast und hielt es leicht über das Feuer.

"Nun wie heißt ihr eigentlich", fragte er die junge Frau und versuchte sie nicht anzustarren.
Sepia

Re: 3. Interaktive Geschichte

Beitrag von Sepia »

Adhafera musste schmunzeln. Zuerst mühte er sich vergeblich, ein Feuer zu entzünden, und dann klappte es nach kurzer Pause auf einmal. Hmm, das muss Magie gewesen sein. Ich hatte also Recht, dachte sie. Und er kann kein Feuer entzünden; lang kann er also noch nicht hier herumirren.
Wieder musste sie ein Lachen unterdrücken, und hustete stattdessen, was eine bewährte Methode von ihr war. Der andere bemerkte es allerdings nicht. Er war viel zu beschäftigt damit, sich nicht anmerken zu lassen, wie sie auf ihn wirkte. Sie wusste natürlich, dass sie für die Augen von Menschen, auch solchen mit Magie, wunderschön aussah. Tja, leider nicht für Koar, dachte sie wehmütig. Dabei erinnerte sie sich an einen jungen Koar im Waisenhaus, der ihr so gut gefallen hatte. Sie war allerdings nur durchschnittlich schön für eine Koari. So hatte er sie nicht weiter beachtet, auch wenn sie ihm meistens hinterher gelaufen war. Naja, Schluss damit. Konzentrier dich auf diese Situation!, ermahnte sie sich ärgerlich. Offenbar neigte sie dazu, mit den Gedanken abzuschweifen, seit Eorydian.. naja, seit er nicht mehr da war.
Sie schüttelte kurz den Kopf und kehrte in die Gegenwart zurück. Gerade früh genug um mitzukriegen, wie er den Blick von ihr abwandte und sie nach ihrem Namen fragte. "Ich heiße Adhafera", antwortete sie. Sie würde ihm nicht anbieten, ihren Namen zu verkürzen. Sollte er sich ruhig einen Knoten in die Zunge machen, wenn er ihn aussprach. Dann fiel ihr ein, dass sie jetzt nach seinem Namen fragen sollte. Eigentlich hatte sie keine große Lust, er kam ihr sehr tollpatschig vor, aber sie wollte höflich bleiben und den Schein einer schüchternen jungen Frau wahren. Oh mist, den hab ich mit meine Worten von vorhin schon zunichte gemacht, ärgerte sie sich dann. Wo hatte sie nur ihren Kopf? Ach ja, ein Stück klebte bestimmt noch an diesem blöden Baum, der Stoß hatte ganz schön weh getan, so hart sollten Bäume eigentlich gar nicht sein!
"Und wie heißt du?", fragte sie, und gab sich nicht unbedingt Mühe, interessierter zu klingen, als sie tatsächlich war.
ollowain3

Re: 3. Interaktive Geschichte

Beitrag von ollowain3 »

Adhafera, ein seltsamer Name. Klang nicht nach einem menschlichen Namen. Boan war sich sicher, dass sie bemerkt hatte, dass er Schwierigkeiten mit dem Feuer hatte, aber er würde sich nichts anmerken lassen. Leidlich bemerkte der Traumwandler, das er einen blauen Fleck bekam, wo sie ihn getreten hatte. Er hoffte, das sein Hemd bald trocken sein würde, um diesen Fleck zu verdecken. Würde er schon die Magie der Heilung beherrschen, wre sowas natürlich kein Problem! Noch immer sah sie ihn aus ihren grünen Augen an. Kleine Sprenkel von Braun waren auch darin zu sehen. Noch etwas an seinem Gegenüber, dass ihm seltsam vorkam. Boan war zwar selbst kein Mensch, aber rein äußerlich würde das niemand merken.
Langsam wich die Nässe aus seinem Hemd und er beschloss es wieder anzuziehen. Es war ein Geschenk seines Vaters extra für diese Reise gewesen. Das Leinen, aus dem es gemacht wurde, war mit einem Zauber des Maruun - Stammes belegt, dass es nur äußerst schwer zu zerreißen war.
Nachdem er wieder bekleidet war, stand Boan auf und sagte:"Ich heiße Boan. Aber es tut mir Leid, ich muss mich verabschieden. Ich kann leider nicht sagen, dass es mir ein Vergnügen war euch kennen gelernt zu haben, Adhafera." Dabei rieb er sich schmerzlich die Rippen und machte sich auf den Weg.
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