Der Elf, den die Drachen nach Selinunt schicken, ist mMn definitiv Gonvalon. Er wird von seinem einstigen Meister als Verräter betrachtet, und wenn Gonvalon eines nicht verträgt, dann sind es Zweifel an seiner Loyalität und seiner Ehre. Da liegt es doch nahe, ihn an dieser Schwachstelle zu packen und ihm die vermeintliche Möglichkeit in Aussicht zu stellen, sich von seiner Schuld reinzuwaschen. Doch der Goldene fällt ihm in den Rücken, weil er sich rächen will und weil er für seinen Verrat an den Menschen und den Devanthar natürlich einen Strohmann braucht. Und auf niemanden könnte er leichter Verzichten als auf Gonvalon, denn über die Drachenelfen der anderen Himmelsschlangen - inklusive Elebern - könnte er nicht so leicht verfügen.
Außerdem
muss Gonvalon sterben. Falrach war ein wichtiger Weggefährte Emerelles in den Drachenkriegen und muss im Verlauf der Geschichte noch geboren werden. Im Übrigen ist es offensichtlich, dass der Goldene der Verräter aus Emerelles Kindheit ist, und da Emerelle, wenn ich mich recht entsinne, ohne Vater bzw. Vaterfigur aufgewachsen ist, muss Gonvalon zum Zeitpunkt von Emerelles Geburt bereits tot gewesen sein, denn der hätte sicherlich die Vaterrolle für sie übernommen. Zumindest gewinnt man diesen Eindruck in EK.
Zu den Doppelgängern in Selinunt: Schon einmal daran gedacht, dass es keine Menschen, sondern die Devanthar persönlich gewesen sein könnten? Wer ist besser geeignet, in die Rolle einer beliebigen Person zu schlüpfen als die Devanthar höchstpersönlich? Auf die sieben Unsterblichen können sie locker verzichten, denn es macht faktisch keinen Unterschied, ob man das Original dabehält und einen Doppelgänger in die Höhle des Löwen schickt oder umgekehrt. Den Äußerungen des Löwenhäuptigen ist klar zu entnehmen, dass er früher oder später mit einem Angriff der Drachen rechnet, und da wir durch die Begegnung Ištas und des Purpurnern wissen, dass ein Devanthar einer Himmelsschlange überlegen ist, wartet der Löwenhäuptige wohl darauf, dass die Drachen davon ausgehen, es nur mit Menschen zu tun zu haben, und ihm so in die Falle tappen. Doch offenbar verkalkuliert er sich dabei.
Auch den Äußerungen und Gedanken von Jules in EK ist zu entnehmen, dass in Selinunt mehr unterging als die glanzvolle Metropole selbst und der Frieden mit den Albenkindern. Er wirkt dabei regelrecht schwermütig und verbittert. Ich denke, dass - gerade bei einem Wesen wie ihm - dazu weitaus mehr gehört als "nur" der Tod einiger Tausend Menschen. Was nicht bedeuten muss, dass dabei alle Devanthar auf einmal vernichtet wurden, denn laut einer Aussage Hennens (ich habe ihn das vor vier Jahren selbst gefragt) gab es "schon ein paar mehr" Devanthar als nur sieben. Und mit "ein paar mehr" hat er sicherlich nicht nur den Manneber und Anatu gemeint, sofern er damals nicht besonders spitzfindig war und eigentlich "ein
Paar mehr" gemeint hat!
Abgesehen davon haben wir nicht mehr viel Zeit. Die Drachenelfen-Tetralogie ist zur Hälfte abgeschlossen, aber der Krieg zwischen Albenkindern und Devanthar hat noch nicht einmal begonnen. Es muss noch verdammt viel geschehen. Ich rechne daher damit, dass die Vernichtung der Devanthar recht schnell vonstatten gehen wird.