Talawayn ist in meinen Augen Farodin. Alvias ist zwar loyal, aber bei Weitem nicht so abgebrüht und utilitaristisch veranlagt. Allein die Szene, als Talawyn Aarons Haremsdame erst die Jugend raubt und dann in die Löwengrube schickt, spricht in meinen Augen Bände. Farodin folgt dem Weg, den er einmal eingeschlagen hat, bis zum bitteren Ende. Er nimmt alles in Kauf, um sein Ziel zu erreichen, und steht zur Verantwortung, die er sich damit aufbürdet - wenn auch auf seine eigene, manchmal etwas verschrobene Weise. Denn wenn eines klar ist, dann das: Talawayn ist Einzelgänger, ebenso wie Farodin. Er ist niemand, der sich wirklich in eine Gemeinschaft einfügt, anders als Alvias.
Ansonsten kann ich im Prinzip nur wiederholen, was ich schon einmal gesagt habe:
...und düster ist nicht gleich düster. Der grundlegende Unterschied ist, dass Alathaia nur aus Egoismus und Ehrgeiz zu handeln scheint, während Lyvianne Ideale hat und sich ihren meistern gerne untwirft, weil sie glaubt, dass es das Richtige ist. Wenn sie grausam handelt, dann nur, weil sie glaubt, dass es einem höheren Zweck dient. Das kann man fast als fanatisch bezeichnen. Alathaia schätze ich da als viel pragmatischer ein.Mithras hat geschrieben:Ich könnte mir sogar vorstellen, dass Lyvianne Emerelles frühere Inkarnation ist, auch wenn sie nach eigenen Angaben nie wiedergeboren wurde. Aus meiner Sicht spricht auch einiges dafür: Sie ist nicht einfach nur grausam, sonden loyal bis zur Grausamkeit. Sie tut, was ihr Meister und ihr Verstand von ihr verlangen, und sie hat Prinzipien und Ideale. Das ist der große Unterschied zu Alathaia, deren Handeln nur ihren persönlichen Zielen dient. Grausamkeit ist eben nicht gleich Grausamkeit.
Und zum Thema, dass Emerelle wiedergeboren werden könnte:
In DE I blickt der Goldene, der ja mit hoher Wahrscheinlichkeit der Verräter aus Emerelles Kindheit ist, in die Silberschale, sieht Emerelle und überlegt sich, die Seele derjenigen Elfe auszulöschen, die in ihrer Gestalt wiedergeboren werden wird. Ein Wink mit dem Zaunpfahl?
Es ist mir ehrlich gesagt schleierhaft, wie man bei Bidayn auf Lyndwyn schließen kann. Charakterlich sind die beiden grundverschieden. Bidayn wirkt auf mich flatterhaft, unselbständig und teilweise recht naiv, während Lynwyn mit beiden Beinen auf dem Boden der Tatsachen steht und genau weiß, was sie will und was sie tun muss. Nun kann man natürlich auch damit argumentieren, dass Bidayn noch jung und unreif ist, aber auch Lyndwyn war noch sehr jung, als sie starb - dabei war sie aber charakterlich viel gefestigter, als es Bidayn wohl je sein wird.Mithras hat geschrieben:Mit dem Gedanken, dass uns Yilvina begegnet ist, habe ich ebenfalls gespielt. Ich habe da aber Aylin in Verdacht. Beide sind etwas spröde und neigen zu klarem, systematisierendem Denken und bisweilen auch zu Überheblichkeit.